Was ist die DJI Osmo 360?
Mit der DJI Osmo 360 bringt DJI erstmals eine kompakte 360-Grad-Kamera auf den Markt. Sie kombiniert den klassischen Actioncam-Ansatz mit moderner Panoramatechnik und richtet sich an alle, die eine leichte, robuste Kamera für Sport, Reisen oder Vlogging suchen.
Die Besonderheit liegt in der Möglichkeit, sowohl traditionelle Actionaufnahmen als auch vollwertige 360-Grad-Clips aufzuzeichnen und im Nachgang flexibel zu reframen. Damit tritt die Osmo 360 in direkte Konkurrenz zu den bekannten 360-Cams von Insta360, ergänzt um die Stärken des DJI-Ökosystems.
Positive Erfahrungen im Praxiseinsatz
Kompakte Bauweise und Handhabung
Die Kamera überzeugt mit einem sehr guten Formfaktor: Sie ist kompakt, passt problemlos in jede Tasche und bleibt dennoch stabil in der Handhabung.
Akku und Energiemanagement
Besonders positiv fällt die lange Akkulaufzeit auf. Ergänzt durch intelligente Energiespareinstellungen erreicht die Kamera eine sehr gute Nutzungsdauer. Auch die Schnellladefähigkeit ist praktisch im Alltag.
Erwärmung
Im Betrieb erwärmt sich die Osmo 360 nur moderat auf etwa 51 °C – für eine 360-Grad-Kamera ein sehr ordentlicher Wert.
Für den Test habe ich die Kamera auf meinem Mährobotter montiert und nach 30 Minuten Daueraufzeichnung in 8K mit 50 FPS die Temperaturen mit einer Wärmebildkamera gemessen.
Startgeschwindigkeit
Die Osmo 360 ist sehr schnell aufnahmebereit, was gerade bei spontanen Szenen ein echter Pluspunkt ist.
Bildstabilisierung
Die Bildstabilisierung arbeitet zuverlässig und sorgt für ruhige Aufnahmen auch in Bewegung.
Audio
Die eingebauten Mikrophone sind ok aber die Kamera ist auch kompatibel zu den DJI Funkmikrofonen, wie z.B. dem DJI Mic Mini, was für Vlogger und Content-Creator zusätzliche Flexibilität bringt.
Sensor
Der rechteckige 8K-Bildsensor ermöglicht als erste 360° Kamera ein echtes 4K-Reframing.
Halterung
Die bekannt und sehr praktische magnetische Halterung von DJI erleichtert die Montage und ist kompatibel zum DJI Ökosystem.
Software
Für die Nachbearbeitung am Rechner steht mit DJI Studio eine Software für MacOS und Windows zur Verfügung. Mit der DJI Mimo App für iPhone und Android wird auch eine passende App fürs Smartphone angeboten. Ich bin mit der Software zufrieden kennen aber nicht die Alternativen der Markbegleiter. Die Software nutze ich auch für meine Action 5 Pro.
Kritikpunkte und Schwächen
Moduswechsel
Ein schnelles Umschalten zwischen Actioncam-Modus und Panorama-Modus ist nicht möglich oder für mich zumindest nicht intuitiv auffindbar.
Bildqualität und Stitching
Die Bildqualität ist ordentlich, erreicht aber nicht ganz das Niveau der besten Konkurrenten. Auffällig sind zudem sichtbare Stitching-Linien in der Nachbearbeitung, die zu Bildstörungen führen können.
Objektivschutz
Ein Nachteil der kompakten Bauweise: kein wechselbarer Objektivschutz. Wer die Kamera z.B oft ungeschützt transportiert, riskiert Kratzer auf dem Objektivschutz. Bei einem verkratzten Objektivschutz muss die Kamera dann zur Reparatur an DJI gesendet werden.
Halterung
Die magnetische Halterung gehört zu den praktischen Ausstattungsmerkmalen der Osmo-Reihe. Bei der Osmo 360 zeigt sich jedoch ein konstruktiver Unterschied: Im Vergleich zur Action 5 Pro ist die Halterung um 180° gedreht. Das führt dazu, dass vorhandenes Zubehör nicht durchgängig genutzt werden kann und die Kamera teilweise so montiert werden muss, dass die Rückseite nach vorne zeigt. In der Praxis erweist sich das als klarer Nachteil im Handling.
Fazit: Starker Einstieg mit Luft nach oben
Die DJI Osmo 360 ist ein spannendes Produkt und ein gelungener Einstieg in den 360-Grad-Markt. Besonders überzeugen der kompakte Formfaktor, die sehr gute Akkuleistung, die Stabilisierung und die Integration in das DJI-Ökosystem.
Auf der anderen Seite zeigt der DJI Osmo 360 Test, dass es noch Verbesserungspotenzial bei Bildqualität, Stitching und Bedienlogik gibt. Auch die Halterungskonstruktion dürfte viele Bestandsnutzer von DJI-Produkten irritieren.
Unterm Strich ist die DJI Osmo 360 jedoch schon heute eine vielseitige und interessante Kamera, die für Reisen, Vlogs und Actionaufnahmen gute Ergebnisse liefert – mit der Aussicht, dass DJI in zukünftigen Generationen die entscheidenden Details nachbessern wird.
Ich habe meine DJI Osmo 360, besonders wegen der „verdrehten“ Halterung, wieder an DJI zurückgesendet.