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Tag 1

Am Abend begann unsere erste Motorrad Reise in die Alpen.

Verladung der Motorräder auf den Autoreisezug von Hamburg nach Lörrach. Das Verzurren konnten wir mit neuen Gurten selbst vornehmen und bei Fragen stand uns nettes Personal von der Bahn AG zur Seite.

Nur die nötigsten Sachen nahmen wir mit in den Zug. Der Liegewagen selbst ist recht einfach, aber für die Sache reicht es aus und wir hatten uns dann auch bald auf die Ohren gelegt.

Tag 2

Recht früh am Morgen kamen wir in Lörrach an. Tolles Wetter und die Maschinen waren dann auch schnell vom Autoreisezug abgeladen und wir konnten uns, nach einigen Problemen, in Lörrach gut orientieren und die Stadt auf unserer geplanten Route in die Schweiz schnell verlassen. Unsere ersten Erfahrungen in den Bergen ließen nicht lange auf sich warten.

Gegen Mittag legten wir eine erste Pause an einem schönen See ein, um uns zu stärken. Danach ging es weiter Richtung Italien.

Tag 3

Nach einer guten Nacht und Frühstück ging es wieder Kurven rauf, runter, langsam, schnell den ganzen Tag lang. Wir hatten fast alle Pässe mitgenommen, die auf unserem Wege lagen.

Leider musste ich dann eine weitere Erfahrung machen. In einer Linkskurve bei einer Bergabfahrt war ich zu schnell, lenkte zu spät ein und rutschte auf Schotter, der am Straßenrand lag, langsam in den Graben mit meiner BMW R1100GS. Zum Glück hatte die BMW an den Zylindern einen Sturzschutz und somit war dieser nur zerkratzt und dreckig. Allerdings musste Frank mir beim Rausschieben helfen und nach einer kleinen Pause ging es wieder los. Auch an diesem Tag hatten wir schönes Wetter und so konnten wir nicht nur die Pässe genießen, sondern auch unsere Pausen im Freien verbringen und bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen gut essen.

Tag 4

Dieser Tag knüpfte nahtlos an den Vortag an und hatte keine besonderen Überraschungen bis auf einen kurzen ungeplanten Stopp, da Franks Bremsen zu heiß gelaufen waren und nicht mehr funktionierten.

Nach einer Abkühlphase ging es weiter mit immer mehr Kurven, Kurven, Kurven.

Tag 5

Es wäre auch zu schön gewesen, nur schönes Wetter zu haben. Es fing den ganzen Tag an zu regnen. Durch das schlechte Wetter und den recht kalten Temperaturen, machte das Fahren nicht so viel Spaß. Wir waren froh, einen Kilometer hinter den anderen zu lassen. Gegen Nachmittag versuchten wir ein Hotel zu bekommen, leider ohne Erfolg. Wir waren nass, gefrustet und wünschten uns nichts mehr als ein nettes warmes Zimmer. Als es dann schon dunkel wurde und wir immer noch keine Bleibe hatten, hielten wir an einem kleinen Restaurant an und erkundigten uns nach einem Zimmer. Die Betreiberin bot uns ein einfaches Zimmer an, das wir annahmen. Alles, was wir benötigten, bauten wir vom Motorrad ab und parkten die Maschinen am Straßenrand. Tja, das Zimmer war klein, kalt, Matratzen bis auf den Boden durchgelegen, nur ein Waschbecken, Dusche im Flur, Heizung ging nicht. Die Tapete war mit Heftzwecken an den Wänden an viele Stellen befestigt. Das Zimmer wurde mit unserem Fön gewärmt, um unsere Kleidung wenigstens etwas trocknen zu können. Es gab auch etwas Positives und das war das Essen im Restaurant.

Tag 6

Am nächsten Morgen ging es bei Regen weiter Richtung Österreich. Die Pässe wurden weniger und so mussten wir die eine und andere Strecke etwas monotoner hinter uns bringen. Da wir auf den Motorrädern Funkgeräte mit Sprechgarnitur hatten, konnten wir auch mit Abstand zueinander fahren, um so etwas Abwechslung zu bekommen. Nach einer gewissen Zeit bemerkte ich, dass Frank nicht mehr zu sehen war und auch auf meine Rufe per Funk reagierte er nicht. Ich hielt an, um zu warten, aber er kam nicht und so drehte ich dann um. In einer Linkskurve sah ich den Grund dafür. Frank war bei nasser Straße zu schnell in die Kurve gefahren, das Vorderrad blockierte beim Bremsen und so ging es geradeaus in den Graben. Zum Glück war ihm nichts passiert, bis auf eine kleine Prellung. Das Motorrad hatte einen defekten Blinker, Seitenverkleidung und eine abgebrochene Frontscheibe. Nun war der Tag gelaufen und wir suchten das nächste Hotel auf. Am Abend hatten wir die Schäden mit Textilklebeband wieder etwas beseitigt, so dass die Maschine wieder fahrbereit war.

Tag 7

Die Pässe hinter uns, fuhren wir Richtung Bodensee und das Wetter wurde besser. Am Bodensee angekommen, schauten wir uns Konstanz an und erforschten die Umgebung. In einem zünftigen Gasthof aßen und übernachteten wir.

Tag 8

Unser letzter Tag begann wieder mit schlechtem Wetter. Die Rückfahrt vom Bodensee brachte uns zu den Rheinwasserfällen nach Schaffhausen.

Zum Regen bekamen wir nun auch noch das Wasser seitwärts von den Wasserfällen ab. Eigentlich lohnt dieser Anblick nur, wenn das Wetter schön ist und man sich dort etwas aufhalten kann. Wir fuhren weiter über Basel nach Lörrach und am Abend ging die Rückreise mit dem Autoreisezug nach Hamburg los.

Tag 9

In Hamburg am Morgen wieder mit dem Autoreisezug angekommen, die Maschinen vom Reisezug befreit und ab nach Hause mit den Erinnerungen an einen tollen Urlaub.

Zusammenfassung

Die erste Alpentour war trotz des Unfalls von Frank ein voller Erfolg und machte Spaß auf mehr. Dennoch würden wir nächstes Mal einiges anders machen und möchten dieses nun auch an Euch weitergeben.

Etappenziele festlegen

Fahrzeiten festlegen

Mehr Zeit nehmen für die Etappenziele vor Ort

Die Reise schon vor Ort dokumentieren

Viele Bilder machen

Regenfeste Kleidung, besonders die Schuhe und Handschuhe

Funktionsunterwäsche

Reisezeit 07.09.1998 – 15.09.1998

Zuletzt geändert: 2. April 2021

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