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“Blei-Säure oder Lithium Batterie (Akku)”, das wird unter Motorradfahrern immer wieder intensiv diskutiert. Ich habe mich schon vor vielen Jahren (seit 2009) für Lithium Akkus entschieden und hier im Besonderen LiFePO4 Akkus.

Eine der beliebtesten Fragen in Foren ist immer “Welche Batterie (Akku) ist die Beste?”.

Eigentlich sollte es diese Frage überhaupt nicht geben, denn ein LiFePO4 Akku, ist aus meiner Sicht, immer einem konventionellen Akku in der Gesamtbetrachtung überlegen.

In meiner BMW G 450 X, G 650 XC, R 1200 GS und in der R 1200 GS ADV LC habe ich LiFePO4 Akkus verwendet.

Folgende Produkte habe ich bisher genutzt:

BMW G 450 X mit eingebauter Super B Batterie
Shido LiFePO4 Lithium LTX14-BS inkl. Höhenadapter in meiner R 1200 GS ADV LC

Gibt es auch Nachteile?

Es gibt drei Punkte die hier betrachtet werden müssen, und die oft auch als Nachteil gegenüber Blei-Säure Batterien genannt werden.

  • Preis
  • Kapazität (Ah)
  • Tiefe Temperaturen

Preis

Der Shido Akku kostet je nach Anbieter zwischen 60 und 70 Euro und ist in der Tat etwas teurer als normale Blei-Säure Batterien. Allerdings gibt es bei Blei-Säure Batterien sehr große Unterschiede und die Preise können auch deutlich höher sein, z.B. bei Gel und AGM Versionen.

Kapazität

Lithium Akkus als Oberbegriff haben in der Regel weniger Kapazität (Ah) aber können einen deutlich höheren Entladestrom zur Verfügung stellen, als Blei-Säure Batterien. Beim Startvorgang hat diese geringere Kapazität also keine Auswirkungen.

Eine Shido LiFePO4 Lithium LTX14-BS / YTX14-BS mit 4 Ah Kapazität wird gerne mit einem 12 Ah Blei-Säure Akku verglichen, da z.B. die nutzbare Kapazität bei Blei-Säure Akkus deutlich geringer ist als die Angaben.

Hat man allerdings dauerhafte Verbraucher, wie z.B. Alarmanlage, Netzteile von Navigationsgeräten, kann dieses bei längeren Standzeiten zu einem Problem werden. Das muss man bei einer Umrüstung auf LiFePO4 Batterien mit einer kleinen Kapazität (z.B. 4 Ah) berücksichtigen. LiFePO4 Batterien mit höherer Kapazität sind deutlich teurer.

Tiefe Temperaturen

Tiefe Temperaturen werden immer als einer der Hauptgründe genannt, nicht auf diese Technik umzusteigen. Es ist richtig, dass bei niedrigen Temperaturen unter ca. 5 Grad, durch eine Erhöhung des Innenwiderstandes, nicht die volle Leistung abrufbar ist und so ein Motorrad eventuell nicht oder schlecht gestartet werden kann.

Hier gibt es einen simplen Trick. Man schaltet einfach die Zündung und Verbraucher, wie z.B. Licht usw. ein. Dadurch erwärmt sich die Lithium Batterie und nach kurzer Zeit steht ausreichend Leistung zur Verfügung.

Vorteile

Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LiFePO4 oder LFP) bieten viele Vorteile im Vergleich zu Blei-Säure Batterien.

  • längere Lebensdauer
  • geringe Selbstentladung
  • extrem sicher und deutlich leichter
  • höhere Startfähigkeit (Cranking)
  • schnellere Aufladungszeit
  • keine Explosionsgefahr
  • Wartungsfrei

Ladegeräte/ Lichtmaschine

In der Regel besitzen Lithium-Eisenphosphat-Batterien, die fürs Motorrad bzw. Autos angeboten werden, immer ein Batteriemanagementsystem (BMS), dass sich um die richtige Ladung der Zellen kümmert. Im BMS sind verschiede Komponenten vereint, wie z.B. der Balancer, die Ladekurven, Temperatur- und Ladestromüberwachung, Unter- und Überspannungsschutz usw.

Aus diesem Grund können geeignete Batterien auch über die Lichtmaschine aufgeladen werden.

Das BMS ist aber nicht nur für das Laden zuständig, sondern auch für die Entladung.

In der Vergangenheit habe ich mein OptiMATE 4 zum Aufladen genommen, aber mittlerweile habe ich auf ein Lithium Ladegerät umgestellt.

Cetek-Lithium-Ladegerät
CTEK Ladegerät

Das Ladegerät ist nicht ganz unwichtig und man sollte dann doch kein reines Ladegerät für Blei-Säure Batterien nutzen. Viele Ladegeräte benutzen eine hohe Spannung, um der Sulfatbildung vorzubeugen. Dieses kann einen Lithium Akku zerstören!

Der BMW LiFePO4 (M Lightweight) Akku

Ich nutze aktuell nun den LiFePO4 Akku von BMW in meiner R 1250 GSA, da dieser über 10 Ah Kapazität verfügt. Meine GS ist mit DWA ausgestattet und ich habe einen GPS Tracker fest eingebaut. Diese Geräte ziehen im Standby permanent Strom und da geben 10 Ah mehr Sicherheit als 4 Ah.

Der BMW LiFePO4 Akku hat eine normale Baugröße

Leider hat diese Mehrleistung bei BMW mit ca. 300 Euro einen stolzen Preis, aber für LiFePO4 Akkus ist das nicht ungewöhnlich.

Der BMW LiFePO4 Akku wird von der deutschen Firma Voltabox hergestellt, die ihre Produkte in China fertigen lässt.

!Beim Wechsel des BMW AGM Akkus gegen den BMW LiFePO4 Akku werden kürzere Schrauben (61218568718) für die Pole benötigt!

Größe und Gewicht

Der Größenvergleich mit den Gewichtsangaben spricht in allen Punkten für einen LiFePO4 Akku.

  • BMW AGM – 6,2 kg – 12 V, 12 Ah, 200 A (EN), kein Angabe CCA(SAE) ¹
  • BMW LiFePO4 – 2,0 kg – 13,2 V, 10 Ah, 140 A (EN), 130 A CCA(SAE) ¹
  • Shido – 1,0 kg (halbe Bauhöhe) – 13,2 V, 4 Ah, 276 A (EN), 287 A CCA(SAE) ¹

SAE – Der Strom, den ein Akku bei -18°C für 30s liefern kann, ohne dass die Spannung unter 7,2V sinkt

EN – Der Strom, den ein Akku bei -18°C für 10s und nach 10s Pause bei 50% des Stroms für weitere 73s liefern kann, ohne dass die Spannung unter 7,5V sinkt

¹ Angaben der Hersteller

Zuletzt geändert: 16. Januar 2024

2 Responses to :
Welche Motorradbatterie?

  1. Lüdtke sagt:

    Hallo, woher kann ich denn die LiFePo4 von BMW beziehen? Bei Voltabox gibt es nicht die Möglichkeit eine Voltaforce zu kaufen.

    1. Thorsten sagt:

      Hallo,

      den BMW Akku gibt es bei BMW (Motorrad).

      Gruß

      Thorsten

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