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Da ich meinen Spot Satelliten Messenger nicht mehr nutze, habe ich nach einer neuen Online Tracking Lösung gesucht. Ziel ist es Anderen (z.B. der Familie) auf Reisen meinen Standort mitteilen zu können und meine Touren zu dokumentieren.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist für mich auch eine Alarmfunktion, besonders wenn ich das Motorrad z.B. im Urlaub irgendwo parken möchte.

Die Suche nach dem richtigen Gadget

Ich habe mich dann für den PAJ Allround Finder für 99 Euro entschieden. Das Gerät bietet mir eine große Flexibilität aufgrund des eingebauten Akkus, mit einer Laufzeit von bis zu 20 Tagen. Mittelfristig möchte ich allerdings ein Gerät fest in meinem Motorrad verbauen (ist mit der Anschaffung meiner R 1250 GSA erfolgt).

Was das PAJ System grundsätzlich alles kann, könnt ihr beim Hersteller PAJ nachlesen.

Da ich bereits einige Erfahrungen mit SMS-basierten Trackern gemacht habe und mir das alles nie so ganz gefallen hat, war die Entscheidung zu PAJ relativ leicht.

Die Hauptgründe für meine Wahl waren der faire Hardwarepreis, dass die SIM Karte schon im Gerät verbaut ist, dass alle Konfigurationen über das Finder Portal erfolgen und ich mich monatlich oder jährlich für die kostenpflichtige Nutzung entscheiden kann.

Ich wollte auch ein deutsches Unternehmen haben, das beim Trackingportal unter die DSGVO fällt.

Hardware

Das mobile Gerät selbst ist ordentlich verarbeitet und macht einen guten Eindruck. Die LEDs könnten etwas besser zu sehen sein und bei einem Gerät des Modelljahres 2019/2020, hätte man auch einen USB-C Anschluss erwarten können.

Die Rückseite ist leider nicht gummiert.

Größenvergleich PAJ Finder mit einem Samsung S8

Inbetriebnahme

Nach dem Auspacken und Aufladen muss man als erstes die Anmeldung im Finder Portal durchführen. Die wichtigste Entscheidung, die man dabei für sich treffen muss, ist die monatliche oder jährliche Nutzung. Ich habe mich für die monatlich kündbare Variante in Höhe von 4,99 Euro pro Monat (kosten mittlerweile 6,99 Euro) entschieden.

Nach der Anmeldung soll man den Finder einschalten. Wenigen Sekunden später ist das Gerät im Portal sichtbar und kann eingerichtet werden.

Ich habe mir zusätzlich auch die Android-App auf mein Smartphone geladen und auch das lief ohne Probleme.

Die Web-Oberfläche und die App sind übersichtlich und erfüllen ihren Zweck. Besonders die App ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, da man jederzeit unterwegs Alarmfunktionen ein- und ausschalten kann.

Stromverbrauch

Der typische Stromverbrauch der FINDER Modellen liegt bei ca. 100-150 mAh im aktiven Modus (Gerät wird bewegt und sendet Daten).

Sobald das Gerät einige Minuten nicht bewegt wird, schaltet es sich vorübergehend, bis zur nächsten Bewegung, in den Standby-Modus, hier werden dann ca. 10-20 mAh benötigt. Im Standy-Modus werden keine Daten übertragen, auch nicht alle 24 Stunden.

Das Finder Portal

Die Funktion “SOS-Nachricht” (Sonderfunktion von einigen Geräten) kann für Email-Empfänger leider nicht individualisiert werden.

Alarme können bestimmten Email-Empfängern nicht zugeordnet werden und es ist nicht möglich, mehr als drei Email-Adressen einzutragen.

Das Löschen einzelner, fehlerhafter GPS-Standorte, z. B . durch Empfangsprobleme, ist nicht möglich.

Es ist leider auch nicht möglich die letzten Standortdaten auszublenden. Ich möchte nicht unbedingt genau zeigen, wo die Maschine/Fahrzeug im öffentlichen Modus (Standort teilen) geparkt wurde.

Der Freigabelink zur Karte für externe Betrachter ist nach Aktivierung sofort im Portal aktiv. Ein Zeitfenster, z.B. zu einer Reise, kann eingestellt werden.

Es gibt drei Möglichkeiten sich den Streckenverlauf anzeigen zu lassen: Datumsbereich, letzte Minuten und letzte Streckenpunkte.

Trägt man unter “Letzte Streckenpunkte” eine 0 ein, wird nur der aktuelle Standort in der Liveansicht angezeigt.

Ein Handbuch zum Finder Portal gibt es nicht.

Das Finder Portal wurde überarbeitet und bietet nun bessere Einstellmöglichkeiten an. Die Kartendarstellungen kann nun z.B. ausgewählt werden.

Das neuen Portal biete mehr Einstellmöglichkeiten an.

Mit dem V2 Portal und App hat PAJ eine ganz neue Oberfläche eingeführt und die Funktionen erweitert.

Die Praxis

In der Praxis arbeitet der Tracker inkl. der Alarmfunktionen zuverlässig. Die Track-Auflösung von 30 Sekunden ist ausreichend und ermöglicht es, dem Streckenverlauf gut zu folgen. Die Tracking-Daten können dem Straßenverlauf angepasst angezeigt und werden max. 365 Tage im Portal gespeichert.

Standzeiten können als Pausen extra aktiviert und angezeigt werden.

Leider ist es nicht möglich, die Aufzeichnung (Track) als Übersicht mittig in der Karte anzeigen zu lassen, sondern man muss immer den Track in der Karte suchen.

Durch die Exportfunktion der Trackdaten als GPX-Datei, können diese auch später in externen Navigationsprogrammen zum Erstellen einer Route genutzt werden.

2G oder 4G LTE?

Alle PAJ Tracker ohne die Bezeichnung 4G arbeiten im 2G Netz. Dieses wird schrittweise abgeschaltet bzw. ist schon teilweise abgeschaltet (z.B. Schweiz). Wann die grundsätzliche Abschaltung des 2G Netzes erfolgt ist noch unklar, da das 2G Netz noch für viele aktive Systeme, wie z.B. eCall, Notruf usw. genutzt wird. Die Situation im Ausland kann aber ganz anders aussehen.

Mit Anschaffung meiner BMW R 1250 GSA habe ich nun ein festes Gerät verbaut. Der Vehicle Finder 2.0 4G funkt jetzt auch im 4G LTE Netz. Es war nicht so einfach einen geeigneten Ort in der GSA zu finden aber es ist möglich.

Datenschutz

Alle Daten und hier im besonderen die GPS Standortdaten, werden auf PAJ eigenen Server in Deutschland verarbeitet.

Nachteile

Aus meiner Sicht gibt es eigentlich nur einen grösseren Nachteil des Trackers und das ist, der fehlende GPS Speicher bei GSM Funklöchern.

In dem nachfolgendem Bild sieht man sehr gut, die Unterbrechungen in der Aufzeichnung, die vermutlich durch GSM Funklöcher entstanden sind. Hier wäre ein Speicher im Gerät sinnvoll, der bei fehlendem GSM Empfang, die GPS Standorte zwischenspeichert.

Unterbrechungen durch Funklöcher und Ansicht der neuen Darstellung im Finder Portal

Ein weiterer Punkt ist, das PAJ seine Hardware in China fertigen lässt und nicht in Deutschland bzw. Europa.

Das PAJ bei einem fest eingebauten System nicht die aktuell Spannung des Fahrzeugakkus zur Überwachung mit überträgt, ist leider auch nicht optimal (hier wurde im neuen V2 Portal aber nachbessert).

Fazit

Besonders der neue fest eingebaute Vehicle Finder 2.0 4G funktioniert hervorragend und arbeitet völlig unauffällig.

PAJ bietet eine gute Gesamtlösung an, die aber im Detail noch weiter verbessert werden könnte. Wer in 2G/4G Versorgungsgebieten unterwegs ist, hat mit den PAJ Modellen eine gute und preislich interessante Alternative zu satellitengestützte Systeme, wie z.B. Spot.

Bei Neuanschaffungen nur noch die 4G Versionen kaufen.

Zuletzt geändert: 23. Februar 2024

5 Responses to :
GPS Online Tracker

  1. Achim Scheckel sagt:

    Hallo Thorsten,
    ich habe den PAJ Finder 2.0 4G in meiner R1200GSA (2015) verbaut. Kann es sein, dass der Finder die Batterie leer saugt? Hast Du da Erfahrung?
    Gruß Achim
    (im GS-Forum ackibu)

    1. Thorsten sagt:

      Hallo Achim,

      das Gerät wird ständig mit Stromversorgt und kann den Fahrzeugakku entleeren.

      Gruß

      Thorsten

  2. Christian sagt:

    Vielleicht ein Tipp für alle die es Datenschutzfreundlich wollen:
    Nextcloud mit der App Phonetrack.
    Und auf dem Handy die App µlogger. (gibt auch andere)
    Funktioniert gut, kann man intern unter den Benutzer der Nextcloud teilen, aber auch über eine öffentliche URL.
    Viele Grüße
    Christian

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