Bis auf Kleinigkeiten war ich mit meinem Crafter-Projekt eigentlich durch, aber da kamen mir neue Ideen: Nun stand hier ein Fahrzeug, mit dem ich bequem meine Motorräder transportieren kann, das Andere aber oft zum Wohn-Van umbauen, um auch darin übernachten zu können… das war aber nicht mein Plan oder doch?
Übernachten
Irgendwie gefiel mir der Gedanke, unabhängig von Hotels auch im Crafter übernachten zu können. Ich wollte allerdings nicht die Alltagstauglichkeit und Beladungsmöglichkeiten für Haus, Hof und Hobby verlieren. Also habe ich mich für einen Kompromiss entscheiden und auf dem Dachträger des Crafters ein Hartschalen-Dachzelt montiert. Damit habe ich die Möglichkeit auf dem Crafter zu übernachten, ohne dass es Einschränkungen im Laderaum gibt.
Welches Dachzelt?
Als ich mit den ersten Überlegungen anfing und nach Dachzelten suchte, musste ich feststellen, dass das Angebot an Dachzelten größer war als vermutet. Also fing ich an mir die unterschiedlichen Hersteller genauer anzusehen, via YouTubes Videos zu recherchieren und daraus langsam meine Anforderungen entstehen zu lassen.
Für mich waren nachfolgende Eigenschaften wichtig:
- Flaches Hartschalen Dachzelt aus Aluminium
- Platz für zwei Personen mit mindestens 130 cm Liegebreite
- Regenschutz-Markise
- Hochwertige Matratze
- Abnehmbare Befestigungsschienen
- Auch bei Tageslicht im inneren dunkel
- Belüftungsmöglichkeiten
Ich konnte mir bei unterschiedlichen Anbietern Zelte ansehen und habe mich dann für ein Vickywood Cumaru Light 152 entschieden. Das Dachzelt erfüllt alle Anforderungen und auch der Support von Vickywood war sehr angenehm. Nach der Bestellung musste ich einige Wochen warten und konnte dann das Dachzelt Ende September 24 bei Hannover abholen.
Die Montage
Die größte Herausforderung lag noch vor mir, denn das Zelt musste in ca. 2,70 Meter Höhe auf dem Hochdach des Crafters montiert werden, wobei schon das Zelt selbst insgesamt beachtliche Außenmaße hat: 225 x 152 x 15,7 cm (L x B x H) im geschlossen Zustand und wiegt ca. 83 kg.
Im Vorfeld hatte ich mir ein Holzmodell angefertigt, um zu sehen wie dieses große Dachzelt von den Grundmaßen überhaupt passen würde.
Eine Besonderheit ist der ND-Rack Dachträger auf dem Crafter, da dieser extrem flach ist und es deshalb praktisch keine Möglichkeiten gibt, das Zelt von unten am Dachträger zu verschrauben. Deswegen war mir wichtig ein Zelt mit abnehmbaren Dachzelt-Trägern zu finden, um diese einzeln auf dem Dachmträger zu montieren. Mit einem Gabelstapler konnte ich so das Dachzelt auf dem ND-Rack Dachträger positionieren und die Montagepunkte markieren.
Danach musste das Zelt wieder runter und die Träger wurden vom Dachzelt abgenommen, um dann an den zuvor angebrachten Markierung auf dem Dachträger wieder montiert zu werden.
Nachdem die Träger montiert waren, konnte das Dachzelt von innen direkt auf ihnen verschraubt werden und fertig war die Montage.
Terrasse
Da ich von hinten über die Heckleiter das Zelt nutzen möchte, wird der Bereich vor dem Zelt noch mit einer kleinen Terrasse ausgestattet. Diese Baustelle ist noch nicht final gelöst und ich habe mir eine provisorische Terrasse montiert.
Die erste Nacht
Anfang Oktober 24 wollte ich dann natürlich auch die erste Testnacht im Zelt verbringen. Es wurden fünf Grad vorhergesagt und nach zwei Stunden war es mir dann auch zu kalt. Insgesamt ist es bei höheren Temperaturen aber vermutlich sehr angenehm dort zu übernachten. Besonders durch die Höhe stelle ich mir den Ausblick in entsprechender Landschaft phänomenal.
Anmerkungen
- Das Dachzelt wird dauerhaft auf dem Crater bleiben. Wie ich das Thema Feuchtigkeit durch Kondensierung in den Griff bekomme, muss ich abwarten.
- Das Dachzelt wird in China gefertigt, so wie vieles von Vickywood. Die Verarbeitungsqualität ist okay und passt zum Preis.
- Für die kalte Jahreszeiten braucht man weitere Ausstattung.
- Ich vermisse eine Öffnung an der Seite, um den Luftschlauch einer Heizung einführen zu können.
- Es gibt an der Seite jeweils zwei Laschen, die sich beim Zusammenklappen des Zeltes immer nach außen drücken. Diese bei der Montagehöhe wieder reinzubekommen ist etwas mühsam, aber dafür habe ich mir schon eine Lösung aus Spanngummis ausgedacht, die die Laschen nach innen ziehen.
Fazit
Durch den flachen Dachträger und die kompakte Bauform das Dachzeltes wirkt das ganze System auf dem Crafter sehr harmonisch und nicht zu wuchtig. Die dynamische Dachlast wurde vollständig ausgenutzt und die 150 kg auf dem Dach sind beim Fahren nicht zu spüren und dazu tragen auch die neuen Stoßdämpfer hinten bei.
Nun habe ich ein Fahrzeug mit dem ich zwei Motorräder transportieren kann und zusätzlich eine Übernachtungsmöglichkeit auf dem Dach. Daraus ergeben sich nun ganz neue Möglichkeiten einen Motorradurlaub durchzuführen.
Zuletzt geändert: 10. Februar 2025
Ein liebes Hallo nach Hamburg.
Ich bin über das Africa-Twin Forum zu dir gestoßen und finde dein Transporterprojekt klasse. So was schwebt mir auch vor. Ich muß oft im Jahr nach Süddeutschland mit dem Motorrad fahren da dort immer meine Motorradtouren beginnen. Bislang mache ich die Anreise immer mit PKW und Moped auf dem Hänger. Aber so ein Indoor-Transport ist schon klasse.
Großes Lob von mir für deine Homepage.
Gruß aus Aschaffenburg, Herbert
Hallo aus Thüringen, Dachzelt auf dem Crafter ? Beim Bekannten im Sprinter stehen die Motorräder rückwärts drin, da kann man schön einen Zwischenboden oberhalb der Motorrad Sitzbank einbauen auf den man schlafen kann. Ich hab leider nur einen T5 als WOMO da muss das Motorrad draußen bleiben.